Der Bildungsauftrag des Heeresgeschichtlichen Museums
Im Zentrum unserer Vermittlungsarbeit steht ein Bildungsauftrag, der nicht nur durch die museumspädagogische Arbeit, sondern auch durch adäquate und zeitgemäße Vermittlungsmaterialien gewährleistet wird. Mit unserem vielfältigen und auf unterschiedliche Interessen abgestimmten Programm möchten wir ein breites Publikum ansprechen. In den vergangenen Jahren konnten wir erfreulicherweise einen deutlichen Zuwachs an Buchungen verzeichnen.
Durch barrierefreie Angebote (z.B. Führungen für Menschen mit Sehbehinderung) und niedrige Preise für sozial benachteiligte oder einkommensschwache Gruppen haben wir uns bereits auszeichnen können.
Unsere Führungen werden historisch fundiert und im Bemühen um unterschiedliche Perspektiven abgehalten. Im Fokus stehen historische Erzählungen, welche durch Ausstellungsobjekte im Dialog mit den Besucher*innen kontextualisiert werden. Die Programme werden regelmäßig dem wissenschaftlichen Stand angepasst, laufend evaluiert und im Falle der Schulführungen unter Berücksichtigung des Lehrplans weiterentwickelt.
Regelmäßiger Austausch mit unseren Gästen
Durch jährliche Aussendungen unserer Schulprogramme wollen wir mit unserem Stammpublikum im Austausch bleiben und neue Gäste aus möglichst breiten Bevölkerungskreisen gewinnen. Um auf individuelle Bedürfnisse und Interessen der Teilnehmenden bestmöglich eingehen zu können, halten wir die Gruppengrößen klein.
Bei Gruppenteilungen spielt das Alter der Gäste eine wesentliche Rolle. Volksschul- oder Kindergartengruppen werden ab dem 18. Kind von zwei Personen betreut. Bei Erwachsenen sollte die Gruppengröße maximal 25 Teilnehmende betragen.
Inhaltlicher Zugang und Ausrichtung unseres Angebotes
Was ist in der Vergangenheit geschehen und was lässt sich daraus für die Gegenwart ableiten?
Die aktive Auseinandersetzung mit originalen und authentischen Objekten ist Ausgangspunkt unserer Geschichtsvermittlung. Anhand der Ausstellungsobjekte gehen wir auf Personen und Ereignisse ein und stellen den Kontext zu historischen Lebenswelten her. Wir fragen nach den Ursachen, Dynamiken und Folgen von Krieg und Gewalt und sensibilisieren gegen Vorurteile und Diskriminierung.
Um das Demokratiebewusstsein von Schüler*innen zu stärken, setzen wir uns mit den Protagonist*innen in den jeweiligen historischen Kontexten auseinander und diskutieren mit den Schüler*innen Beweggründe und mögliche Handlungsspielräume.
Die Kulturvermittlung im HGM soll Türen öffnen, persönliche Zugänge zu historischen Inhalten erlauben, Fragen stellen und neue Sichtweisen eröffnen.
Diskussionen sind ausdrücklich erwünscht!
Aktionsprogramm für Jugendliche: „Kinder in bewaffneten Konflikten“
Jeden Februar findet zum „Welttag gegen den Einsatz von Kindersoldaten“ die Aktionswoche „Kinder in bewaffneten Konflikten“ statt. In diesen fünf Tagen haben etwa 2.000 Jugendliche im Museum die Gelegenheit, mit Personen zu sprechen, die selbst als Kindersoldaten rekrutiert wurden oder als Kind andere Gewalterfahrungen in Krisenregionen machen mussten.
Jedes Jahr liegt der Fokus auf einem anderen Land oder in einer anderen Region.
Personen aus dem Südsudan, aus Uganda oder Syrien, aus dem Irak, aus Bosnien oder Afghanistan waren bereits im Museum zu Gast. Anhand ihrer Schilderungen wird deutlich, unter welchen qualvollen Umständen Kinder in Kriegsgebieten aufwachsen.
Im Rahmen der Programme wird sowohl die soziale, wirtschaftliche und politische Situation in den betroffenen Ländern diskutiert als auch die Bedeutung und der Schutz von Menschen- bzw. Kinderrechten.
Vorbereitend zu den Gesprächen mit den Betroffenen besuchen die Jugendlichen unsere permanente Ausstellung und setzen sich mit aktuellen globalen Brennpunkten auseinander. Eine Filmanalyse macht am Beispiel weiterer gewaltsamer Konflikte deutlich, welchen Schrecken und welches Elend Krieg für Kinder bedeutet.
Bitte beachten Sie: Dieses Aktionsprogramm kann man ab der 8. Schulstufe buchen. Die Realitätsnähe kann für jüngere Schüler*innen psychisch belastbar sein.
Zeitzeug:innen erzählen
Besonders wichtig in der Vermittlungsarbeit ist die Auseinandersetzung mit der Zeit von 1938 bis 1945.
Neben unseren permanenten Programmen über diese Zeit organisieren wir auch Gespräche mit Überlebenden von Konzentrationslagern. Ihre Schilderungen ermöglichen Schüler*innen eine persönliche und intensive Erfahrung. Sie erinnern nicht nur daran, dass in diesem Land vor wenigen Jahrzehnten fürchterliche Verbrechen stattgefunden haben, sondern auch wie wichtig es ist, Frieden und Freiheit zu wahren.
Die Gespräche sollen für Menschenrechte und Toleranz sensibilisieren und dazu anregen, über den Umgang mit Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im eigenen Umfeld nachzudenken.
Unsere Programmvielfalt setzt militärhistorische Schwerpunkte
Das Heeresgeschichtliche Museum stellt in seinen Ausstellungen rund 500 Jahre österreichische Geschichte auf 6.500 m2 Ausstellungsfläche dar. Zehntausende Objekte werden präsentiert. Wir empfehlen daher, bei einem geführten Besuch Schwerpunkte zu setzen.
Das museumspädagogische Team des Heeresgeschichtlichen Museums bietet ein umfangreiches und an alle Altersstufen angepasstes Vermittlungsangebot zu unterschiedlichen historischen Ereignissen und Fragestellungen. Die Angebote für Schulen sind auf den Lehrplan abgestimmt und dienen der Vorbereitung oder Vertiefung des jeweiligen Unterrichtsstoffes.
Workshops und individuelle Betreuung
Der Workshop „Propaganda im Dritten Reich“ ermöglicht den Teilnehmenden, Mechanismen von Massenbeeinflussung und Manipulation anhand von Filmanalysen zu verstehen. Es wird untersucht, wie Medien als Instrumente der Macht fungieren können und wie man durch kritische Fragestellungen Fakten von Fake News unterscheiden kann.
Um individuelle Betreuung zu gewährleisten wird die Gruppengröße möglichst gering gehalten (bei der Anmeldung gehen wir gerne auf individuelle Wünsche ein).
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