Stefan Kurz
Stefan Kurz, Mag. phil. Mag. phil., ist Historiker, Politikwissenschafter und Milizoffizier. Seit 2013 war er unter anderem an verschiedenen Ausstellungsvorhaben – darunter auch als (Co-)Kurator – beteiligt. 2020 übernahm er die Agenden der Provenienzforschung im HGM/MHI und ist seither als dessen Vertreter Mitglied der österreichischen Kommission für Provenienzforschung. Daneben forschte er in den vergangenen Jahren zu militärhistorischen Themen und untersuchte im Rahmen seines kurz vor dem Abschluss stehenden Dissertationsvorhabens die Geschichte des k. u. k. Heeresmuseums während des Ersten Weltkrieges. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Militärgeschichte der späten Habsburgermonarchie ab 1866, der Militärdiplomatie, der Geschichte der Volkswehr und des Bundesheeres der Ersten Republik sowie der Provenienzforschung und Museumsgeschichte.
Forschungsschwerpunkte
- Militärgeschichte Österreich-Ungarns (1866/67 – 1918)
- Erster Weltkrieg
- Militärdiplomatie
- Geschichte der Volkswehr und des Ersten Bundesheeres
- Museums- und Sammlungsgeschichte
- Provenienzforschung
Aktuelle Forschung
Im Bereich der Provenienzforschung erfordert das Kunstrückgabegesetz 1998 eine kontinuierliche systematische Forschungstätigkeit und davon abgeleitet, die Ausarbeitung eingehender biografischer und sammlungshistorischer Einzelfalldarstellungen, welche dem Kunstrückgabebeirat vorzulegen sind und anschließend zu Restitutionen führen können. In dieser Hinsicht sind für das laufende und die kommenden Jahre bereits jetzt mehrere Falluntersuchungen vorgesehen, welche nach Behandlung im Kunstrückgabebeirat bekanntgegeben werden. Zudem wird in den nächsten Jahren im Bereich der Provenienzforschung die Auseinandersetzung mit Kriegsbeute und Sammlungserwerbungen während der beiden Weltkriege zunehmend zu berücksichtigen sein.
Daneben wird aktuell am Beispiel Griechenlands auch die Auseinandersetzung mit dem österreich-ungarischen Militärattachéwesen fortgesetzt. Im Mittelpunkt der militärhistorischen Forschungstätigkeit steht jedoch das Projekt zur Erforschung der Geschichte des „k. u. k. Heeresmuseums“ mit dem erstmalig eine quellenbasierte empirische Untersuchung der Geschichte des Museums im Zeitraum 1903 bis 1918 vorgelegt werden wird, die bisher in der Literatur tradierte Annahmen kritisch hinterfragen und den Kenntnisstand wesentlich vertiefen und verdichten wird. Die Forschungsergebnisse bieten dabei über die Militär- und Museumsgeschichte hinaus, Anknüpfungspunkte für biografische Forschungen sowie die Auseinandersetzung mit der Translokation von Kulturgütern in besetzen Gebieten, dem Kunstschaffen und der Erinnerungskultur im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg. Ein weiteres Vorhaben für die nächsten Jahre werden zudem Forschungen zur Geschichte des Bundesheeres in der Zwischenkriegszeit sein.
Jüngste Publikationen
Stefan Kurz, Eine Reservistenpfeife und das Schicksal des Sammlers Hanns Fischl, in: Birgit Kirchmayr – Pia Schölnberger (Hg.), „Restituiert“. 25 Jahre Kunstrückgabegesetz in Österreich (= Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, Bd. 9), Wien 2023, S. 376 – 383.
Stefan Kurz, Provenienzforschung im Heeresgeschichtlichen Museum – Zwei Exemplarische Fälle, in: Heeresgeschichtliches Museum (Hg.), Viribus Unitis. Jahresbericht 2021 des Heeresgeschichtlichen Museums, Wien 2022, S. 66 – 83.
Stefan Kurz, Die Volkswehr. Provisorium zwischen Politik und Landesverteidigung, in: Heeresgeschichtliches Museum (Hg.), Ende und Aufbruch. Die politischen Folgen des Ersten Weltkrieges (=Acta Austro-Polonica, Bd. 12), Wien 2020, S. 43 – 82.
Stefan Kurz, Das russische Offizierskorps in Krieg und Revolution 1904 – 1906. Wahrnehmungen österreichisch-ungarischer Offiziere (=Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums, Bd. 20, Wien 2015).
Links
https://hgm-at.academia.edu/StefanKurz