Die neuen Publikationen des Heeresgeschichtlichen Museums
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Das »Dreiecksverhältnis« zwischen Polen, Osmanen und Habsburgern, Symposium im Heeresgeschichtlichen Museum, Acta (= ACTA AUSTRO-POLONICA, Bd. XIII, Wien 2022) (17,90 €)
Tagungsband zum XIII. gemeinsamen polnisch-österreichischen Symposium im November 2021, abgehalten im Heeresgeschichtlichen Museum Wien in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien.
Tamara Scheer, Die Sprachenvielfalt in der österreichisch-ungarischen Armee (1867 – 1918) (= Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums, Band 31, Wien 2021) (29,90 €)
Zwölf anerkannter Sprachen sowie unzähliger nicht offiziell berücksichtigter Mischformen und Dialekte bedienten sich die Soldaten der k. u. k. Armee, die aus allen Teilen der Habsburgermonarchie stammten. Nach der Heeresreform von 1868 hatten die Wehrpflichtigen grundsätzlich das Recht, in ihrer Sprache militärisch ausgebildet zu werden. Doch es gab viele Ausnahmen von der Regel. Die Sprachenvielfalt stellte die Armeeführung vor Herausforderungen, galt es doch einerseits, diese, wie in der österreichischen Verfassung vorgeschrieben, weitestgehend zu berücksichtigen, dabei aber die Effizienz der Armee nicht zu gefährden. Tatsächlich kam es zu vielen Missständen bei der Umsetzung des allgemeinen Sprachenrechts, die nicht nur von Politikern, sondern auch von den Offizieren selbst wiederholt aufgezeigt wurden. Die Studie zeigt jedoch, dass es gerade die Sprachenvielfalt war, die zu einem Hauptcharakteristikum der Armee und sogar zu einem Identifikationsobjekt für die Soldaten wurde. Der Autorin war es ein Anliegen, alle Facetten der Sprachenvielfalt in der k. u. k. Armee von 1867 bis 1918 zu analysieren.
Claudia Reichl-Ham – Jan Kilián – Jenny Öhman (Hg.), »15 Wochen lang bey Tag und Nacht von denen Schweden belägert«. Das Tagebuch des Johann Norbert Zatocil von Löwenbruck zur Belagerung von Prag durch die Schweden im Jahr 1648 (= Schriften des Heeresgesc
Dem Heeresgeschichtlichen Museum wurde von Herrn Dr. Gerhard Miksche, einem in Schweden lebenden Österreicher, eine in Leder gebundene alte Handschrift als Schenkung übergeben, die er bei einer Auktion in Schweden ersteigert hatte, mit der Auflage, das Werk einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Diese Handschrift erwies sich als deutschsprachige Version eines Tagebuches von Johann Norbert Zatocil von Löwenbruck mit einer detaillierten Beschreibung der Belagerung Prags durch die Schweden 1648, erstellt im Jahr 1685.
Im Rahmen eines vom Heeresgeschichtlichen Museum lancierten internationalen Projekts mit Beteiligung von Wissenschaftler:innen aus Österreich, Tschechien, Schweden und Deutschland wurden (Vor-)Geschichte und Folgen der Belagerung Prags im Jahr 1648 aus diversen historischen Perspektiven beleuchtet und analysiert, der Kunst und den Hilfswissenschaften sowie der »Erinnerungskultur«, i. e. dem Nachleben der Belagerung, Raum gegeben und schließlich zeitgenössische literarische und künstlerische Darstellungen der Belagerung in den Mittelpunkt gestellt. Die umfangreichen Recherchen brachten überraschende Ergebnisse zutage.
Die vorliegende Publikation ist das Ergebnis dieser Recherchen.
Bertrand Michael Buchmann – Claudia Reichl-Ham, Habsburger und Osmanen, Eine bilaterale Geschichte (= Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums, Band 29, Wien 2021) (24,90€)
Von der Erbfeindschaft zur Waffenbrüderschaft – zwischen diesen beiden Extremen spannt sich der Bogen durch sechseinhalb Jahrhunderte schicksalhafter Beziehungen zwischen zwei Vielvölkerstaaten. Dank der langen gemeinsamen Grenze waren diese gezwungen, sich den Herausforderungen des jeweiligen Nachbarn zu stellen. Obwohl die beiden Reiche nahezu gleichzeitig entstanden und auch gleichzeitig untergingen, durchliefen sie völlig unterschiedliche, ja konträre Entwicklungen:
Die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Strukturen wiesen diametrale Gegensätze auf. Diese sollen in der vorliegenden bilateralen Geschichte aufgezeigt werden. Durch den Vergleich des Habsburgerreiches mit dem Osmanischen Reich erklärt sich auch, dass deren Nachfolgestaaten, die Republiken Österreich und Türkei, in vielen Bereichen einen ganz unterschiedlichen Charakter aufweisen: dieses Phänomen ist einzig der historischen Entwicklung geschuldet.
Manuela Hauptmann, Unterhaltsbeiträge für Soldatenfamilien der Habsburgermonarchie im Ersten Weltkrieg (= Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums, Band 28, Wien 2021) (24,90 €)
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges stellte die Habsburgermonarchie vor die Aufgabe, die Familien der eingezogenen Soldaten in zuvor noch nie dagewesenem Ausmaß zu alimentieren. Die legislative Basis dieser Versorgung bildete die Unterhaltsbeitragsgesetzgebung, deren Entwicklung im Kriegsverlauf in diesem Band nachgezeichnet wird. Neben den finanz- und bevölkerungspolitischen Aspekten der Unterhaltsbeiträge wird hier jedoch ein besonderes Augenmerk auf die sozial- und geschlechtergeschichtlichen Implikationen gelegt.
Im Sinne einer »Geschichte von unten« werden wertvolle Einblicke in die Erfahrungen der Betroffenen mit dem Unterhaltsbeitragssystem geboten.