Stefan Wedrac
Stefan Wedrac, geboren 1982 in Judenburg/Steiermark, Mag. Dr. phil., arbeitete als Historiker in verschiedenen Positionen für die Universität Wien, den Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus, die Wiener Gebietskrankenkasse, zwei FWF-Projekte, das Instituts für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und die Forschungsstelle für Rechtsquellenerschließung des Instituts für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte wie österreichisch-italienische Geschichte (besonders Triest), Erster Weltkrieg (Isonzo), Brauereigeschichte (Zipf), die Geschichte der Krankenkassen (Wiener Arbeiterkrankenkasse) die Rechts-, Justiz- und Wissenschaftsgeschichte (insbesondere Höchstgerichte) führten ihn oft in die Archive in Rom, Berlin und Washington D.C..
Forschungsschwerpunkte
- Geschichte der späten Habsburgermonarchie (1789-1918)
- Erster Weltkrieg
- Geschichte Triests, Italiens und der Italiener in Österreich-Ungarn
- Rechts- und Justizgeschichte (1700-1955)
- Geschichte der österreichischen Brauindustrie im 19. und 20. Jahrhundert
Aktuelle Forschung
Projekt Triest im Ersten Weltkrieg: Im Rahmen des Projektes „Triest im Ersten Weltkrieg“ soll das Schicksal des wichtigen Hafens im globalen Konflikt untersucht werden. Hauptziel ist es, einen Einblick in die administrativen Hauptprobleme einer Stadt im Weltkrieg zu geben. Darunter fällt etwa die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln, die Aufrechterhaltung der Ordnung in einer zunächst von Flüchtlingen überschwemmten, dann jedoch entvölkerten Stadt oder aber die Bekämpfung von bald nach Kriegsausbruch auftretenden Seuchen wie der Cholera. Hauptquellen dafür sind die Akten der Statthalterei und der Polizeidirektion Triest im Archivio di Stato Trieste. Außerdem werden die Bestände des Innenministeriums und der k.u.k. 5. Armee im Österreichischen Staatsarchiv herangezogen. Das starke Quellenfundament ermöglicht es, die in den vorliegenden älteren, stark nationalistisch gefärbten Arbeiten zu diesem Thema getätigten Aussagen über die angebliche nationale Parteilichkeit der Verwaltung Triests zu relativieren beziehungsweise als unzutreffend zu charakterisieren. Methodisch orientiert sich die Arbeit an den Ansätzen der Stadtgeschichtsschreibung, der Netzwerkanalyse und der Systemtheorie. Das Wirken von Militär- und Zivilbehörden soll dabei erforscht, systematisch beleuchtet und hinterfragt werden.
Jüngste Publikationen
Stefan Wedrac, Ina Markova, „Hamburg des Ostens“? Der Ausbau des Wiener Hafens in der NS-Zeit (Wien 2023). Böhlau Verlag, 351 S.
Stefan Wedrac, Die Brauerei Zipf im Nationalsozialismus. Ein österreichisches Brauunternehmen zwischen NS-Kriegswirtschaft, V2-Rüstungsbetrieb und KZ-Außenlager (Wien–Köln–Weimar 2021). Böhlau Verlag, 288 S.
Stefan Wedrac, Marion Dotter, Der hohe Preis des Friedens. Die Geschichte der Teilung Tirols 1918–1922 (Innsbruck–Wien 2018). Verlagsanstalt Tyrolia, 344 S.
Stefan Wedrac, Die Allgemeine Arbeiter Kranken- und Invalidenkasse in Wien 1868–1880. Die Wurzeln der Wiener Gebietskrankenkasse: Entstehung, Umfeld und Erfolge (Wien 2013). ÖGB Verlag, 321 S.
Links
https://orcid.org/0000-0003-2793-3946
https://zeitgeschichte.univie.ac.at/ueber-uns/ehemalige-mitarbeiterinnen/stefan-wedrac/
https://ufind.univie.ac.at/de/person.html?id=20089