Internationaler Tag der Menschenrechte 10. Dezember
Heute jährt sich die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zum 76 Mal.
Am 10. Dezember 1948 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die AEMR angenommen, die als Gründungsdokument des internationalen Menschenrechtsschutzes gilt. Erstmals wurde festgelegt, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben und dass Staaten verpflichtet sind, diese auch zu gewährleisten. Auch wenn das Dekret keine rechtliche Verbindlichkeit hat, ist seine Entstehung auf die Erfahrungen des Nationalsozialismus zurückzuführen und soll den gesellschaftlichen Konsens darüber abbilden, dass alle Menschen unveräußerliche und unverletzliche Rechte besitzen und sich auf diese auch berufen können. Dieser Grundsatz wurde bereits Jahrhunderte davor diskutiert und auch die Verfassungsdokumente der Französischen Revolution 1789 bestimmten die Sicherung der Menschenrechte als einen der elementarsten Zwecke eines Staates.
Heute freut es uns als Einrichtung mit einem öffentlichen Bildungsauftrag besonders, dass wir bei Spezialführungen zum Thema "Menschenrechte" viele junge Menschen, darunter eine Abordnung von Rekrut:innen der Gardemusik sowie zahlreiche Schulklassen, im Haus begrüßen durften. Dabei war auch die "Jakobinermütze" aus dem Jahr 1792 Gegenstand der Betrachtung. Diese Symbol der Französischen Revolution, eine von insgesamt nur vier noch existierenden Mützen, steht sinnbildlich für die Werte "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit". Dabei wurde kontextualisiert, wie die Jakobinermütze nicht nur für republikanische politische Gesinnung stand, sondern später auch zum Zeichen der Schreckensherrschaft wurde. In lebhaften Diskussionen wurden auch Begriffe wie Nation und deren Bedeutung beleuchtet. In vielen Wortmeldungen haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Fragen gestellt und ihre Sichtweisen eingebracht.
Am Schluss stand im Zeichen des heutigen Tages auch die Frage, wie demokratische Werte gewahrt werden können.
Hannah Arendt betont, Menschenrechte können nur dann garantiert werden, wenn nicht einzelne Staaten über sie entscheiden. Es Bedarf einer internationalen Verpflichtung - dies ist ganz besonders in Zeiten tagesaktueller politischer Umbrüche wichtig. Die Staatengemeinschaft hat die moralische Verpflichtung, hier für die Einhaltung der AEMR einzustehen. Denn viele Rechte bleiben - wie schon zu Zeiten der Französischen Revolution - nur Versprechen.
Siehe weiterführend: www.parlament.gv.at/fachinfos/rlw/75-Jahre-Allgemeine-Erklaerung-der-Menschenrechte