Nachschau „Die Rückkehr des Krieges“
Warum Kriege künftig immer wahrscheinlicher werden und wie wir lernen können als Gesellschaft mit Konflikten umzugehen.
Dieses und andere Themen diskutierten Militäranalyst Franz-Stefan Gady, Institute for International Strategic Studies, Psychologin Brigitte Lueger-Schuster, Universität Wien und HGM-Direktor Georg Hoffmann im Rahmen der Buchvorstellung von Franz Stefan Gady. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die Inhalte des neu erschienenen Buches „Die Rückkehr des Krieges“ besprochen und Themen wie militärische Konflikte und deren Auswirkungen auf die gesamte Weltpolitik, aber auch der Umgang der Gesellschaft mit Kriegen erläutert. Zudem wurde auch beleuchtet, wo Kriege ihren Ursprung nehmen und welche Auslöser es dafür gibt. Kriegsführung und Konflikte verändern sich mit der Zeit, genauso wie die Techniken und Waffen die eingesetzt werden. Auch die Entwicklung und die zukünftigen Gefahren in der Kriegstechnik sind Punkte, welche Gady in seinem Buch anspricht.
Aber ebenso wichtig ist die historische Verortung von Konflikten sowie deren Ursprünge. Im Zuge der Diskussion im HGM wurden Konflikte genannt, welche in Europas Vergangenheit stattgefunden haben: unter anderem die Schlacht bei Kolin (1757) oder die Schlacht von Aspern (1809) und wie diese zur Geschichtsschreibung Europas beigetragen haben. Doch auch der Erste Weltkrieg (1914-1918), der Zweite Weltkrieg (1939-1945) und die Jugoslawienkriege (1991-2001) sind Konflikte, welche nicht nur die europäische Geschichte nachhaltig prägten, sondern die gesamte Weltgeschichte neu geschrieben haben. Schlüsselelemente des Diskurses waren zudem auch die Fragen „ob“ bzw. „wann“ der Krieg nach Europa zurück kehrt; hierbei kam man zum Schluss, dass wir uns bereits inmitten von Konflikten wiederfinden. Auch welche Begleitfaktoren in Kriegen auftreten, wurden angesprochen, vor allem solche, die oftmals vergessen werden - unter anderem Vergewaltigungen als Kriegsmittel und gezielte Terrorisierung der Zivilbevölkerung. Traumabewältigung und Aufarbeitung sind Punkte in der Gesellschaft, welche heutzutage besonders relevant sind. Die Frage, wie Krieg überhaupt entsteht wurde in weiterer Folge recht intensiv diskutiert. Dabei wurden unter anderem die Faktoren der Machtvergrößerung oder das Eigeninteresse eines Staates, sowohl das politische als auch das wirtschaftliche, angesprochen. Die Veranstaltung hat in jeglicher Hinsicht zum Denken angeregt und hat aufgezeigt, in welch schwieriger Zeit wir uns bereits befinden, in der sich die Ereignisse und Entwicklungen beinahe täglich überschlagen.
Die Veranstaltung besucht und zusammengefasst hat Katharina Kainz, HGM-Kulturvermittlerin.
© HBF/ Daniel Trippolt
