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Radetzky-Saal

Radetzky-Saal

Feldmarschall Radetzky und seine Zeit

Informationsblatt zum Radetzky-Saal 

Die Revolution von 1848 und Radetzkys Schlachten 

Im Jahr 1848 bedrohte der Ausbruch der Revolution das Habsburgerreich erneut in seiner Existenz.

Das kaiserliche Heer kämpfte nicht nur gegen die eigenen Bürger und Arbeiter in verschiedenen Städten, sondern auch gegen revolutionäre und nationale Kräfte in Ungarn. In der letzten Phase der Revolution im Oktober marschierten Truppen des revolutionären Ungarn auf Wien zu, um die dortigen Aufständischen gegen das kaiserliche Heer zu unterstützen, wurden aber bei Schwechat von kaisertreuen Truppen zurückgeschlagen. 

Es bedurfte des Einsatzes aller verfügbaren militärischen Kräfte, um die Revolution niederzuschlagen und auf zwei Schauplätzen Krieg zu führen. Dabei erreichten die Kampfhandlungen in Italien zeitweilig den Charakter eines „Blitzkrieges“. 
Der Oberbefehlshaber in Italien, Feldmarschall Graf Joseph Wenzel Radetzky (1766 – 1858) besiegte das sardisch-piemontesische Heer in einer Reihe von Gefechten und Schlachten und schloss einen Waffenstillstand.

Dieser Waffenstillstand wurde im Jahr 1849 von Sardinien-Piemont gekündigt.
Radetzky besiegte dessen Armee in den Schlachten von Mortara und Novara erneut und erreichte damit einen einige Jahre währenden Frieden.

Anders in Ungarn: Die Kämpfe zogen sich den Winter und den Großteil des Jahres 1849 hin und konnten erst durch das Zusammenwirken österreichischer und russischer Truppen beendet werden.

Am 2. Dezember 1848 verzichtete Kaiser Ferdinand I. zugunsten seines Neffen Franz (Joseph) auf den Thron. Damit begann jene 68 Jahre währende franzisko-josephinische Zeit, an deren Anfang und Ende jeweils Krieg stand.

Die Wandlung zur konstitutionellen Monarchie unter Franz Joseph I. 

Nach den Siegen in Italien und Ungarn trachtete der junge Kaiser, seine Herrschaft wieder zu festigen und eine strenge Zentralgewalt auszuüben. Es gelang ihm jedoch nur teilweise.

Im Lombardo-Venetianischen Königreich verkörperte noch bis 1858 Feldmarschall Radetzky diese Zentralgewalt, bis er im Alter von 90 Jahren kurz vor seinem Tod pensioniert wurde.

1859 erlitt Österreich in einem neuerlichen Krieg eine Niederlage gegen das mit Frankreich verbündete Sardinien-Piemont. Nach den Schlachten von Magenta und Solferino musste die Habsburgermonarchie die Lombardei abtreten. Als innenpolitische Konsequenz der Niederlage begann Österreich, sich zu einer konstitutionellen Monarchie zu wandeln. Der Neoabsolutismus erwies sich als nicht mehr haltbar.

Der Deutsch-Dänische Krieg

Im Jahr 1864 zog Österreich gemeinsam mit Preußen gegen Dänemark in den Krieg. Der dänische König wollte das dänisch verwaltete, jedoch überwiegend deutschsprachige Herzogtum Schleswig staatsrechtlich in den dänischen Staat integrieren. 

Bei Oeversee und Veile konnten die Österreicher unter Feldmarschallleutnant Ludwig Freiherrn von Gablenz (1814 – 1874) militärische Erfolge erringen. Holstein kam unter österreichische Verwaltung, Schleswig unter preußische. 

Der preußisch-österreichische Krieg 1866 

Gegensätzliche Positionen in Bezug auf die Zugehörigkeit der beiden Herzogtümer waren schließlich der Auslöser, dass die schon seit Längerem zwischen Preußen und Österreich bestehende Konkurrenz um die Vorherrschaft im Deutschen Bund zu einem offenen Krieg führte.

Bündnisse gegen Österreich

Am 8. April 1866 schloss Preußen mit dem Königreich Italien ein gegen Österreich gerichtetes Bündnis. Unter dem Kommando von Erzherzog Albrecht siegte die österreichische Südarmee am 24. Juni 1866 bei Custoza. Nach einer Reihe von unglücklichen Gefechten im Norden kam es am 3. Juli bei Königgrätz zur Entscheidungsschlacht. Die österreichische Armee unter Feldzeugmeister Ludwig Ritter von Benedek (1804 – 1881) erlitt eine vernichtende Niederlage.

Der Friede von Prag

Der Friede von Prag verdrängte das Kaisertum Österreich endgültig aus dem Deutschen Bund. Der politische Schwerpunkt lag nun auf den über Jahrhunderte angewachsenen Ländern der Habsburger. 

Der Bruder des Kaisers

Neben den Staatenschicksalen ragen auch immer wieder Einzelschicksale wie jenes von Erzherzog Ferdinand Maximilian (1832 – 1867), dem Bruder des Kaisers, heraus.

Er nahm im Jahr 1864 über französische Vermittlung die mexikanische Kaiserkrone an. Es gelang ihm jedoch nicht, in Mexiko eine neue habsburgische Dynastie aufzubauen und das Land in Frieden zu regieren. Er unterlag im Kampf gegen mexikanische Truppen unter Benito Juárez (1806 – 1872), wurde gefangen genommen und 1867 erschossen.

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